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Forschungsstelle Elie Wiesel – FEW

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Foto: J. Güler

In Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen werden unter Leitung von Prof. Dr. Daniel Krochmalnik und Prof. Dr. Reinhold Boschki und ihren Mitarbeiter_Innen die gesamten Werke Elie Wiesels neu ediert und wissenschaftlich-kritisch kommentiert. Die Gesamtausgabe umfasst etwa 50 Werke Wiesels, in ihrer ganzen Vielfalt, angefangen bei den autobiografischen und judaistischen, bis hin zu belletristischen, essayistischen Werken. Das Team der Uni Tübingen befasst sich vor allem mit den autobiographischen Werken Wiesels, wohingegen an der School of Jewish Theology die Célébrations bearbeitet werden.

Die Ziele der Forschungsstelle über die Gesamtausgabe hinaus sind:
 
•    interdisziplinäre und internationale Erforschung des Gesamtwerkes Elie Wiesels
•    Erschließung des Werkes Elie Wiesels für Bildungsarbeit im Kontext kritischer Erinnerungskultur und des jüdisch-christlichen Dialogs

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Foto: J. Güler
FEW Tagung
Foto: J. Güler

Expertentagung September 2019

Die Forschungsstelle Elie Wiesel tagte zum internationalen Symposium vom 3. - 5. September 2019 in Berlin am Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg zum Thema „The Genesis of Night“. Unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Krochmalnik (Universität Potsdam) und Prof. Dr. Reinhold Boschki (Universität Tübingen) durften wir unseren Gast und Hauptreferenten Dr. Yoel Rappel, Direktor des Elie Wiesel Archive der Universität Boston, begrüßen. Im Fokus der ersten beiden Tage standen Präsentationen und Referate der Forschungsstelle Elie Wiesel (FEW) im Austausch und Diskussion mit unserem Gast Yoel zur Entstehungsgeschichte des Überlebensberichtes Nacht. Die Tagung schloss mit einem Besuch der Gedenkstätte Buchenwald, dort, wo er seinen Überlebensbericht angefangen hat zu verfassen.

Yoel Rappel traf Elie Wiesel erstmals 1983 in New York und wurde später Gründer und Direktor des Elie Wiesel Archive an der Boston University sowie ein enger Freund des Autors. Durch die Zusammenarbeit und die jahrelange berufliche Auseinandersetzung mit den Schriften Wiesels, als Journalist und Autor, konnte er uns einen neuen und vertieften Einblick in die Entstehungsgeschichte von Nacht vermitteln. Dieser Austausch ist für die Übersetzung und Edition von ‚Un di Welt hot geshwign‘, der jiddischen Version von Nacht, von großer Bedeutung. Eine der zentralen Fragen betraf die Kontroverse um die Originalversion von Nacht. Ist dieses auf Hebräisch oder Jiddisch verfasst worden und wie stehen diese beiden Versionen zueinander? Daraus ergab sich eine weiterführende Frage, die für die Werkausgabe ebenso von Relevanz ist: Wie geht man mit Varianten einer Beschreibung, die in unterschiedlichen Versionen und Sprachen (jiddisch, hebräisch, französisch, englisch) zu finden sind, in Bezug auf die Frage der Authentizität um? Was können wir aus den Differenzen für Schlüsse ziehen? All diese Fragen werden für die anstehende Werkausgabe in Bearbeitung und Beurteilung von Interesse sein, besonders, da sich all seine Werke in konzentrischen Kreisen um Nacht bewegen

Nicht zuletzt wollen wir an dieser Stelle nochmal der Leitung und den Mitarbeiter_Innen des Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg für die Bereitstellung des Tagungsortes danken. 

Tagung der FEW in Berlin – 20.06.2019

Am 20.06.2019 fand im Riverside Hotel Berlin die jährliche Tagung der Forschungsstelle Elie Wiesel (FEW) statt. Im Zentrum der Tagung stand die Planung der anstehenden Erstveröffentlichung der deutschen Übersetzung von "Un di Welt hot geshwign". Marion Eichelsdörfer, examinierte Jiddistin, welche im Zuge ihres Disserattionsprojekts "Un die Welt hot geshwign" ins Deutsche übersetzt, hat die FEW an ihren neuesten Forschungsergebnissen teilhaben lassen. Im Team wurde besprochen, wie die anstehenden Neuveröffentlichungen des Gesamtwerks Elie Wiesels seitens der Forschungsstelle kommentiert und ediert werden. Diesbezüglich hat Prof. Reinhold Boschki den aktuellen Arbeitsstand der Neuübersetzung von "La Nuit" präsentiert. Wir hoffen mit den Veröffentlichungen der autobiographischen Schriften Elie Wiesels, eröffnend mit "Un di welt hot geshwign", im Herbst 2020 beginnen zu können.

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie auf der Website unserer Partnerinstitution.

Gastvortrag– 17.06.2019

Im Zuge des Hauptseminars "Begegnung mit dem heutigen Judentum - Zur Aktualität des Werks von Elie Wiesel" begrüßten Prof. Reinhold Boschki und Valesca Baert-Knoll die Gastreferentin Juliane Güler geb. Schnürle an der Universität Tübingen.

FEW Tagung
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